Alle zwei Wochen gibt es ein Seelenhäppchen – und alle zwei Wochen einen längeren Blogbeitrag. Das aktuelle Seelenhäppchen findest du immer auch auf der Startseite. Alle ehemaligen Häppchen findest du in größeren Dreimonatshappen (nach Jahreszeiten) hier.
Glück beschließen

Ein paar Tage Auszeit tun mir gerade gut. In unserer Urlaubsunterkunft habe ich ein Buch gefunden: Ferien auf Saltkrokan. Jetzt bin ich mittendrin im Sommerabenteuer der 19-jährigen Malin, ihrem Vater und ihren drei kleinen Brüdern, deren Kopf natürlich voller Streiche steckt.
Ich mag Lindgrens Art zu schreiben, und den Freigeist, mit dem die Kinder ihrer Bücher unterwegs sind. Kreativ. Unerschrocken. Alles ausprobierend, denn: Nichts ist unmöglich und die Welt steckt voller Farben und Abenteuer.
Daneben Malin, die für ihre Brüder die Mutter ist und die sich trotz mancher Widrigkeiten – ein baufälliges Sommerhaus und Brüder, die ihr allerhand zumuten – nicht unterkriegen lässt. Im Buch heißt es von Malin:
„Sie beschloß noch etwas anderes. Es mochten noch so viele Frösche im Brunnen sein und noch so viele Fensterscheiben zerbrochen, das Schreinerhaus mochte noch so verfallen sein – nichts sollte sie daran hindern, gerade hier und gerade jetzt mit dem Glücklichsein anzufangen. Denn jetzt war Sommer.“ (S. 22 f.)
Manchmal meine ich, dass mich Dinge oder Umstände am Glücklichsein hindern würden. Dass ich glücklicher wäre, wenn … Doch Malin hat recht. Was hindert mich daran, „gerade hier und gerade jetzt mit dem Glücklichsein anzufangen“?
Jesus sagt in Matthäus 5: „Selig sind …“ (LUT). Andere Übersetzungen geben die Verse wider mit „Glückselig …“ (ELB) oder „Glücklich sind …“ (NLB). Und dann werden nicht die aufgezählt, bei denen alles paletti ist oder die gerade im Urlaub sind. Nein, Jesus nennt die anderen glücklich – die Leid tragen, hungern und dürsten, die Barmherzigen und Friedensstifter.
Bin ich glücklich? Und wenn nicht, was hindert mich daran, „gerade hier und gerade jetzt mit dem Glücklichsein anzufangen“?
10.04.2025
Halt mein Herz fest

Ich wünsche mir, dass Gott mein Herz hält. Und ich wünsche mir, dass er es festhält, bei sich behält. Und mich dazu.
Der Alltag zerrt an mir und an meinem Herzen. Ich verliere mich, verliere mein Herz. So viele Dinge schreien – und ich falle darauf rein und renne ihnen nach. Wie würde mein Tag aussehen, wenn Gott mein Herz festhalten dürfte?
Ich wäre mehr in der Ruhe, mehr bei mir, mehr mit Herz unterwegs. Ich würde nicht allem nachjagen, nicht alles sofort wissen, haben und erledigen wollen. Es dürfte alles so sein, wie es ist, und es dürften Dinge liegenbleiben. Ich wäre im Hier und Jetzt.
„Halt mein Herz fest, Gott.“ Es ist ein Gebet, das ich gerade brauche. Ein Gebet, das mich erinnert ans Wesentliche. Und das mich daran erinnert, wo ich zu Hause bin.
27.03.2025
Frühlingshoffnung

Ein bisschen hatte ich schon Ausschau gehalten. Gestern, als ich gar nicht damit gerechnet hatte, habe ich sie entdeckt: die ersten Buschwindröschen. Noch ist es nicht so weit, dass sie sich wie ein grün-weißer Teppich durch den Wald ziehen. Aber nicht mehr lange!
Frühling ist Hoffnungszeit. Ja, es ist gerade kühl und im Leben vielleicht eher mühsam (in meinem jedenfalls), aber es wird nicht so bleiben. Dinge werden sich ändern. Die Buschwindröschen werden blühen und nicht zu übersehen sein.
In Römer 12,12 steht: „Seid fröhlich in Hoffnung.“ Meist bin ich vor allem dann fröhlich, wenn sich Hoffnung erfüllt. Aber vorher? Gott sagt, ich darf hoffen. Ich soll hoffen. Nicht nur auf den Frühling, sondern auf ihn. An anderer Stelle nennt er sich sogar „Gott der Hoffnung“ (Römer 15,13).
Ich glaube an einen Gott der Hoffnung. Ich will und darf hoffen. Der Gott, der die Buschwindröschen geschaffen hat, kümmert sich auch um mich.
13.03.2025