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Tellerränder

  • Bibel

Was hatte Daniel deiner Meinung nach auf seinem Teller? Manchmal habe ich klare Vorstellungen, die so aberwitzig klein sind gegen das, was wirklich ist.

Daniels Teller

Manchmal muss ich über meine Gedanken schmunzeln. So neulich, als mir bewusst wurde, welch klares Bild ich von Daniels Mittagstisch habe. Und wie wenig es vermutlich Daniels Realität trifft.

In Daniel 1 wird von Daniel und seinen Freunden berichtet, die sich weigern, die unreinen Speisen des babylonischen Königs zu essen. Stattdessen bitten sie um Gemüse und Wasser – und gewinnen damit sogar den Wettbewerb gegen alle anderen.

Zu meinem Schmunzler: Mir ist aufgefallen, dass Daniel in meiner Fantasie vor allem Buttergemüse isst, einen Mix aus Erbsen und Möhren. Wie komme ich darauf? Vielleicht, weil ich dieses Gemüse als Kind am liebsten mochte. Kohlgemüse war eher nicht so mein Fall …

Inzwischen bin ich älter, aber der Gedanke an Daniel und Buttergemüse hält sich in meinem Kopf, obwohl ich weiß, dass im Orient anderes serviert wird. Linsen, Bohnen, Auberginen, Kichererbsen zum Beispiel, dazu typische Gewürze wie Kümmel und Safran.

Ganz sicher haben Daniel und seine Freunde diese Vielfalt genossen. Buttergemüse haben sie wohl nur in meiner Fantasie gegessen.

Über den Tellerrand

Mir zeigt dieses Beispiel, wie selbstverständlich ich oft von dem ausgehe, was ich kenne – und mit dieser Brille auch die Bibel lese. Dann hat Daniel mal schnell Buttergemüse gegessen und Gott ist eben ein Gott, der zwar großzügig ist, aber manchmal auch kleinlich. So wie ich.

Aber das Bild ist größer, denn ich kenne ja nur einen winzigen Teil dieser Welt, und noch viel weniger von Gottes Welt. Doch manchmal meine ich, ein sehr klares Bild von Gott zu haben. Und auch jetzt muss ich schmunzeln.

Wie viel weiß ich wirklich über Gott? Und wie viel davon ist zusammengebasteltes „Wissen“, gezimmert aus dem, was ich bin und kenne, zusammengehalten von meinem eigenen Erfahrungshorizont?

Die Bibel lässt mich ein Stück über den Tellerrand gucken – und doch sitze ich fest in meinem Teller.

Gott ist so viel größer, so viel heiliger, so viel mehr Liebe, als ich je denken kann. Für seine Riesenwelt ist mein Teller einfach zu klein.

Segenslöffel aus Gottes Welt

Gottes Welt passt nicht auf meinen Teller. Ganz bestimmt nicht! Und trotzdem darf ich erleben, dass Gott meinen Teller mit den Segenslöffeln seiner Welt füllt, die mir einen Vorgeschmack geben auf sein Riesenbuffet.

Welche Segenslöffel hast du gerade auf deinem Teller? Was gibt dir einen Vorgeschmack auf das, was Gott für dich alles in petto hat?

Ich freue mich gerade, dass die Sonne scheint. Mir tut das so gut! Außerdem haben wir bald ein paar Tage Urlaub und ich muss nicht kochen. Ich darf meinen Teller einfach füllen lassen. Und darf nehmen von dem, der jeden Teller füllen kann. Buttergemüse, weil’s schmeckt – und vieles mehr.

Foto: Pexels


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Ich bin Stephanie

und ich liebe es, schreibend und wandernd Gottes Welt zu entdecken. Ins Vertrauen bin ich staunend und stolpernd unterwegs … Mehr über mich findest du hier.

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