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Wie klingt Gottes Stimme?

Klingt Gottes Stimme fröhlich und beschwingt oder ernst und kratzig oder vielleicht einfach nur angenehm? Die Hörbibel öffnet mir eine neue Welt.

Hören statt sehen

Ich bin kein Audio-Mensch. Viel lieber gucke und lese ich, begreife mit meinen Augen. Deshalb habe ich bisher weder Podcasts noch Hörbücher gehört – da habe ich einfach zu wenig Bilder und Buchstaben. Die Töne, die dabei durch die Luft fliegen, sind mir zu flüchtig.

Vielleicht ändert sich das gerade. Begonnen hat alles vor ein paar Tagen mit einem Interview, das es nur als Podcast gibt. Dann kam ich auf die Hörbibel und nach ein bisschen Eingewöhnung wundere ich mich gerade, wie anders ich Bibel lese als höre.

Drei Dinge sind mir beim Hören der Bibel im Unterschied zum Lesen aufgefallen. Vielleicht geht es dir genauso?

1. Hörbibel – Eintauchen in eine andere Welt

Wenn ich die Bibel lese, bin ich mit den Augen im Text, habe den Kopf voll mit meinen Bildern über Gott und den Text. Beim Hören ist es anders. Da lausche ich mit meinen Ohren hinein in eine Welt, in die mich ein anderer mit seiner Stimme und seinem Bild von Gott mitnimmt.

Egal wer liest, jeder betont Sätze und Worte auf seine Weise und nach seinem Verständnis. Wie lang oder kurz etwas ausgesprochen wird, wie schnell oder langsam, wo und wie lange Pause gemacht und was betont wird – all das erschafft eine Welt, die sich von meiner unterscheidet.

Beim Hören nehme ich diese Unterschiede wahr und stelle fest: Ja, so kann ich diesen Text ebenfalls verstehen. Nicht nur das, was ich bisher gemeint habe, ist richtig. So wird mein Bild weiter, vollständiger, richtiger. Ich höre den Text anders, entdecke im Bekannten Neues.

2. Hörbibel – Worte laufen lassen

Worte fliegen vorbei, wenn ich höre. Beim Lesen kann ich mit den Augen noch einmal zurückwandern oder an Stellen stehen bleiben, wo ich es brauche. Beim gesprochenen Wort müssen meine Ohren mitlaufen. Manchmal verpassen sie auch einen Halbsatz. Aber dann sind sie wieder da.

Als Informationsmensch ist das ungewohnt für mich. Ich verpasse ungern Dinge, kann die Worte nicht festhalten. Sie kommen und gehen und ich muss mit. Mancher Gedanke bleibt hängen, mancher Gedanke fällt aber auch mit zurück. Natürliche Auslese.

Ich lerne gerade, das zuzulassen. Es ist okay, wenn ich nicht alles mitbekomme und mir nicht alles merke. Ging es den Zuhörern Jesu nicht genauso? Manch guter Gedanke bleibt auf der Strecke, aber vielleicht merke ich mir dadurch umso mehr das Wenige, das mir beim Hören wichtig wird?

3. Hörbibel – Gottes Stimme hörbar

Der dritte Aspekt hat mich am meisten überrascht: Die Stimme, die mir vorliest, transportiert ein Gottesbild. In der Hörbibel lausche ich einer freundlichen Männerstimme, die für mich wirklich nach Jesus klingt. Warm. Einladend. Für mich.

Bisher war mir nicht bewusst: Wenn ich selbst die Bibel lese, lese ich sie mir – auch still – eher mit einem strengen Anstrich vor. Sachlich. Nüchtern. Kühl. Bibeltext als Information und Anspruch. Das Warme, das Jesus zweifellos in der Stimme hatte und hat, gibt es bei mir kaum.

Es erschreckt mich, das festzustellen. Es bewegt mich. Denn an dieser Stelle merke ich, wie gut mir das Eintauchen in die Hörbibel tut, wie sehr es mein Bild von Gott weitet. Wie anders ich Gottes Stimme auf einmal höre! Natürlich ist es eine Menschenstimme, aber sie hilft mir, den guten Gott zu sehen.

Gott hat eine warme Stimme

Ob sich Jesus so anhört wie der Sprecher? Bestimmt nicht, aber vielleicht ähnlich. Jedenfalls hilft mir die Hörbibel, Gott zu hören und all das, was zwischen den Zeilen auch noch mitschwingt. Die Stimme transportiert auch Gefühl.

Gott ist warm. Er ist einladend. Er ist für mich.

Und so redet er auch mit mir. Menschlich. Feinfühlig. Fürsorglich. Besonnen. Entgegenkommend. Achtsam. Herzlich. Liebevoll. Interessiert. Wohlwollend. Anziehend. Aufmerksam. Gütig. Freundlich.

So ist Gott.

Die Hörbibel schließt mir Gedanken auf, die bisher keine Tür in meinen Kopf gefunden haben. Manche Gedanken landen wohl nur über die Ohren bei mir. Besonders Stimmen. Und wie viel transportiert die Stimme! Warum sollte das bei Gott anders sein?

Dass Gott so zu mir redet, buchstäblich redet und für mich hörbar, ist eine neue Erfahrung für mich. Ich schätze, ich werde noch viele Überraschungen mit der Hörbibel erleben, werde noch manches Bild von Gott korrigieren.

Und ich weiß jetzt, wie Gott klingt. Na ja, ein bisschen zumindest.

Tipp: Die Hörbibel kannst du dir übrigens hier kostenlos anhören.

Foto: pixabay | whoalice-moore


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Stephanie Kelm

ist verheiratet und zu Hause im Taunus. Sie liebt es, schreibend und wandernd Gottes Welt zu entdecken und ist staunend und stolpernd unterwegs ins Vertrauen.


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