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Weite Räume

Gott lädt mich in weite Räume und Freiheit ein und lässt mich staunen. Viel zu oft noch ist mein Bild von ihm eng und düster. Aber er ist anders!

Mein Urlaub dieses Jahr war ein Römer-5-Urlaub. Über das Kapitel bin ich in meiner Stillen Zeit nicht hinausgekommen. Immer wieder hatte ich das Bedürfnis zurückzugehen, die Texte noch einmal zu lesen, sie in meine Seele sacken zu lassen.

Dass ich das tatsächlich so genossen habe, verdanke ich auch der englischen Bibelübertragung „The Message“. Sie erleichtert mir gerade sehr das Bibellesen. Hängengeblieben bin ich gleich am Anfang des Kapitels in Vers 2.

Da steht (Auzug): Wir öffnen Gott [durch den Glauben] unsere Tür – und entdecken im selben Moment, dass er uns seine Tür bereits weit geöffnet hat … Und wir finden uns draußen wieder, in den weiten Räumen seiner Gnade und Herrlichkeit.

We throw open our doors to God and discover at the same moment that he has already thrown open his door to us. We find ourselves standing where we always hoped we might stand—out in the wide open spaces of God’s grace and glory … (Romans 5:2)

Wir öffnen Gott unsere Tür und entdecken im selben Moment, dass er uns seine Tür bereits weit geöffnet hat. Wir finden uns dort wieder, wo wir immer gehofft haben zu stehen, draußen in den weiten Räumen von Gottes Gnade und Herrlichkeit …

Durch ihn haben wir auch den Zugang im Glauben zu dieser Gnade, in der wir stehen, und rühmen uns der Hoffnung auf die Herrlichkeit, die Gott geben wird. (Römer 5,2)

Offene Türen

Das Bild mit der Tür berührt mich. Ich sehe es vor mir: Ich öffne Gott meine Tür. Zaghaft. Und als ich mich endlich traue, bemerke ich: Er hat seine Tür längst für mich aufgerissen. Und seine Tür führt in die Freiheit und in die Weite.

Fast bin ich beschämt, denke: Wie konnte ich nur meinen, dass Gott mich nicht in die Weite führt?

Pforte auf einer Alm in die Weite, Blick über die Wolken

Gott müsste mir seine Tür nicht aufmachen. Er könnte mich auch erst einmal im Flur warten lassen. Er könnte mich an einem Checkpoint checken, bevor ich bei ihm hineindarf. Sicherheitskontrolle. Es wäre ihm nicht zu verdenken. Er könnte mich zumindest seine AGBs unterschreiben lassen. Er tut nichts davon.

Stattdessen reißt er seine Tür weit auf für mich. Reißt den Himmel auf. Sein Herz.

Und er scheint nur darauf zu warten, dass ich es wage und meine Tür auch endlich öffne. Wenigstens einen Spalt weit. Damit er mir den Duft des Himmels hinüberschicken kann.

Manchmal lasse ich Gott sehr lange vor meiner Tür stehen. Bei diesem Bild aus Römer 5 wird mir klar: Was im Selbstschutz begründet liegt, ist letztlich ein Eingesperrtsein in meinem eigenen winzigen Raum. Mein Selbstschutz, meine Angst vor Gott – sie wird zur Falle.

Ich enthalte mir damit die weiten, offenen Räume von Gottes Gnade und Herrlichkeit vor. Denn sie sind es, in die Gott meine Füße stellen will. (Ps 31,9) Sie sind es, die Gott mir aufschließen und schenken möchte.

Weite Räume der Gnade und Herrlichkeit

Ich bin ein freiheitsliebender Mensch. Ich muss Weite atmen, damit ich nicht eingehe. Manchmal fürchte ich: Gott engt mich ein. Gott wolle seinen Plan stur mit mir durchziehen. Es komme ihm gar nicht so auf mich an, weil er die große Geschichte im Blick hat, die er vollenden will.

Doch der Text im Römerbrief (und der gesamte Römerbrief) sagt das Gegenteil: Gott ist ein Retter. Er ist ein Freiheitsschenker, ein Weite-Räume-Architekt, ein Türöffner, ein Gnade-Geber.

In unserem Urlaub gab es eine Wanderstunde entfernt eine Alm. Der Weg dorthin führte sanft bergauf und eine ganze Stunde lang einfach nur durch den Wald. Aber dann endete dieser Wald plötzlich, und vor uns breitete sich ein weites Hochtal aus. Ein Tal voller saftiger Wiesen und Butterblumen.

weite Räume, ausladende Almwiesen

Es sind diese Hochtäler, die ich liebe. Fernab der Welt, Natur pur. Orte der Geborgenheit. Weite Räume der Gnade und Herrlichkeit.

Ich bin in diesem Urlaub in manchem Tal gewesen. Keins hätte besser zu Römer 5 gepasst. Es war so, als wenn Gott mir sagte: „Siehst du, genau das habe ich mit den weiten, offene Räumen meiner Gnade und Herrlichkeit gemeint!“

Gott ist geduldig

Glaube ich, dass Gott seine Tür für mich weit aufgerissen hat? Glaube ich, dass er mich an solch einen einladenden Ort seiner Gnade und Herrlichkeit stellt? Glaube ich, dass er gut ist?

Es ist meine beständige Frage. Immer noch. Und ja, im Moment kann ich es besser glauben. Aber ich warte auf den Moment, an dem diese Frage verstummt und ich einfach ein Ausrufezeichen setzen kann. Gott ist gut!

Gott hat Geduld mit mir. Er wartet so lange, bis mein Herz es verstanden hat.

Er wartet, bis meine Seele nicht mehr nur Streifzüge in seine Weite unternimmt und dann wieder in eigene Sicherheiten flüchtet, sondern bis sie zu Hause ist bei ihm. Bis sie sich vertrauensvoll auf seine Blumenwiese legt.

Gott ist geduldig. Er macht seine Tür nicht zu. Er lässt mich seine Luft schnuppern, sein Herz ertasten, seine Güte schmecken – und wegrennen, wenn mir danach ist. Er weiß, dass ich das noch brauche und Festhalten nichts bringen würde. Dass ich nur so wiederkomme.

Er weiß es. Und ich weiß, dass seine Tür offen ist und dass ich auch trotz meines verrückten und ängstlichen Hin und Her sein Kind bin.

Ich bin sein Kind. Und die Zeit wird kommen, da werde ich auf seiner Wiese liegen und angekommen sein, weil ich weiß: Hier ist der sicherste Ort.

Hallo Du, schön, dass du da bist! Ab sofort ändert sich einiges …

Die Sommerpause hat meinen Kopf gelüftet und neue Ideen gebracht. Was wird sich ändern?

Es wird weiterhin jede Woche etwas Neues auf dieser Seite geben und ich freue mich darauf, alles mögliche mit dir zu teilen!

Ausführliche Textbeiträge wie bisher schreibe ich ab sofort im 2-Wochen-Takt, also nicht mehr jede Woche. Dafür gibt es jeweils in den Wochen dazwischen Seelenhäppchen, leicht verdaulich und inspirierend.

Mancher von euch folgt mir auf Facebook oder Instagram, wo ich bereits meine Fotos verbunden mit guten Gedanken teile. Viele haben dort kein Profil – und verpassen diese Gedanken. Aus diesem Grund will ich ihnen hier Raum geben.

ACHTUNG! Du findest die Seelenhäppchen ab nächster Woche jeweils auf der Startseite! Archivieren werde ich sie in der Kategorie „Naturfotografie“, die ich dir dort auch verlinke.

Ansonsten bin ich dabei, die Blogbeiträge thematisch klarer zu sortieren und das Design der Seite wird bald ein bisschen schöner werden … und ich schreibe an anderen Sachen. Du darfst gespannt sein!

Fotos: privat


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Stephanie Kelm

ist verheiratet und zu Hause im Taunus. Sie liebt es, schreibend und wandernd Gottes Welt zu entdecken und ist staunend und stolpernd unterwegs ins Vertrauen.


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