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Seelenhäppchen Herbst 2024

Ab sofort gibt es alle zwei Wochen einen Blogbeitrag wie bisher – und alle zwei Wochen ein „Seelenhäppchen“. Dieses findest du auf der Startseite oder hier. Mein Plan ist, die Seelenhäppchen einer Jahreszeit in einem Blogbeitrag zusammenzufassen.

Gnade ist alles

Ist Gnade alles, was ich brauche? Im Moment fällt mir so viel mehr ein, was ich mir wünsche und was ich brauche. Und das sind keine Lappalien.

„Meine Gnade ist alles, was du brauchst.“ Trotz all dieser Dinge, die ich auch brauche, berührt der Satz etwas in mir. Denn ich merke, gerade jetzt in allem Brauchen sehne ich mich danach, dass Gott mit mir ist. Mit seiner Fürsorge. Seiner Liebe. Seiner Gnade.

Als Gott Paulus diesen Satz liebevoll und nachdrücklich sagt, wünscht sich dieser auch Veränderung. Gott sagt Nein. – Manches läuft anders, als ich es mir vorstelle. Ganz anders. Aber Gott ist und bleibt da. Mit seiner Liebe. Mit seiner Gnade. Daran will ich mich festhalten.

21.11.2024

Lieber Besuch

Plötzlich saß sie da. Und sah mir zu. Beim Kartoffelschälen oder Obstschnippeln. Ich weiß es nicht mehr. Aber es tat gut, nicht so allein in der Küche herumzustehen. Gesehen zu werden. Freundlich begutachtet.

Zumindest unterstelle ich das dem kleinen Wesen mit den Fühlern mal. Und denke gerade: Warum unterstelle ich das Gott nicht? Warum unterstelle ich ihm dagegen so oft einen kritischen Blick in meine Richtung, oder einen enttäuschten?

Die Bibel sagt, dass Gott mich freundlich ansieht. Dass er freundlich ist. Und ich seine Freundlichkeit sogar schmecken und sehen kann! (Psalm 34,9) Gerade schmecke und sehe ich sie durch den lieben Besuch an meinem Fenster. Danke, Gott.

07.11.2024

Ich verdamme dich nicht

Verdamme dich nicht. Ich tue es auch nicht.

Manchmal bin ich schnell dabei, auf mich einzuschlagen:

Das hättest du nicht sagen dürfen!
Du hättest dich mehr anstrengen sollen!
Das hättest du wissen müssen!
Wie kannst du nur so dumm sein!
Wie konntest du nur so aus der Haut fahren!
Du musst dich besser im Griff haben!

Ich schlage auf mich ein, verurteile mich, habe weder Liebe noch Verständnis für mich. Null.

Gott sagt:

Ich verdamme dich nicht.
Ich verdamme dich nicht, auch wenn du es tust.
Ich bin für dich.

Gott, hilf mir, dir zu glauben. Nur dir.

24.10.2024

Pilzzeit

Wo gestern noch nichts zu sehen war, steht heute plötzlich ein ganzer Haufen Pilze. Kleine, zarte Gebilde auf moosigen Baumstümpfen. Morgen werden sie ganz anders aussehen und viel zu schnell Geschichte sein.

Leben ist flüchtig. Manchmal wird mir das schmerzlich bewusst. Ich will doch das, was schön ist, festhalten!

Der Herbst lehrt mich das Gegenteil. Den Augenblick genießen, wenn die Sonne gerade durch die Blätter scheint. Mir heute die Pilze anschauen – und morgen neue Pilze entdecken.

Den Moment zu genießen, fällt mir oft schwer. Manchmal merke ich erst hinterher, wie schön das Gestern war. Und ärgere mich, dass ich nicht mehr genossen habe.

„Alles hat seine Zeit“, so steht es in Prediger 3. Von Pilzen ist dort zwar nicht die Rede, dafür von pflanzen und ausreißen, abbrechen und bauen, lachen und weinen, schweigen und reden.

Zeit nehmen, wie sie ist. Wissen, dass andere Zeiten kommen. Und wissen, dass ich in jeder Zeit bei Gott geborgen bin. Danke, Gott.

10.10.2024

Ich will!

Textpanel: Gern will ich dich lieben

„Gern will ich dich lieben.“ Es ist eine krasse Aussage von Gott angesichts dessen, dass ich eine sündige Dauerproblembaustelle bin.

Doch davon lässt sich Gott nicht abschrecken. Fast stur hält er an seiner Liebe zu seinem Volk (das sich ebenfalls absolut nicht mit Ruhm bekleckert hat) fest. Und an seiner Liebe zu mir.

„Gern will ich dich lieben.“ Gern.

Gott sagt nicht: „Du kannst mich mal gernhaben!“ Nein, er – ER! – will mich lieben. Der große Gott. Und er WILL mich lieben. Er will es! Trotz all dem, was dagegenspricht. Und das ist durchaus viel.

Gott will mich lieben. Danke, Gott.

26.09.2024

Langsam vorwärts

kleine Schnecke mit haus kriecht langsam

Langsam. Stetig. Vorantastend.

Sie kann es – mir gelingt es oft nicht. Dabei fällt mir auf die Frage: „Was verpasse ich denn?“ nicht mal eine Antwort ein.

Trotzdem renne ich weiter. Hetze. Überhole. Manchmal sogar mich selbst.

„Langsam macht schnell glücklich“, so ein Sprichwort. Es stimmt. Wenn ich das Langsam wage.

Was Gott sich wohl dabei gedacht hat, als er Schnecken schuf?

Vielleicht hat er an herumrennende Menschen wie mich gedacht. Und hat die Schnecke für mich als Erinnerung geschaffen.

Es war eine gute Idee! Danke, Gott, für die Erinnerung.

12.09.2024

Gottes Perlenkette

Tautropfen am Frauenmantel
Zitat Schönheit

Ich muss zweimal hinsehen. Gucke ich richtig?

Es ist, als hätte jemand liebevoll eine Perlenkette aus Tautropfen gefädelt und sie sorgsam an den Rand des Frauenmantelblattes geheftet. Millimeter für Millimeter reihen sich die Tautropfen am Blattrand entlang, einer nach dem anderen. Nahezu perfekt!

Als ich mich auf der Wiese umsehe, entdecke ich dieses kleine Wunder nicht nur an diesem Blatt, sondern auch an anderen. Dabei ist es fast Mittag und heiß, aber hier unterm Baum in den Bergen konnten sich die Perlen wohl halten. Extra für mich?

Es ist eine Schönheit des Moments. Tautropfen sind nichts für die Ewigkeit. Trotzdem hat Gott sie gemacht. Um das Gras zu befeuchten. Und für mich zum Staunen.

Manchmal rechne ich und frage mich, ob sich Dinge lohnen. Gott tut das nicht. Er schenkt auch da Liebe und Schönheit, wo es sich nicht lohnt. Weil Verschenken sein Wesen ist und er Freude daran hat. Und wenn jemand es entdeckt und über ihn staunt, umso schöner.

29.08.2024


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Stephanie Kelm

ist verheiratet und zu Hause im Taunus. Sie liebt es, schreibend und wandernd Gottes Welt zu entdecken und ist staunend und stolpernd unterwegs ins Vertrauen.


2 Gedanken zu „Seelenhäppchen Herbst 2024“

  1. Das ist einfach wunderschön, dieses Frauenmantelblatt!
    Ich staune sowieso immer wieder, wie viel Kreativität Gott in Seine Schöpfung gesteckt hat. Es gibt wunderschöne An-/Ausblicke, aber auch total lustige. Es gibt so viel Leckeres zu essen, wundervoll duftende Blumen, … Gott hat Sinn für Schönheit und Er verschwendet sie geradezu in der Schöpfung. Er hätte uns auch eine Einheitsnahrung, mit allem, was wir benötigen, geben können. Statt dessen haben wir viele verschiedene Sorten Obst, Gemüse, Getreide, … Und wieso müssen Dinge schön sein? Das bringt keinen Nutzen. Aber Gott hat dennoch alles so schön gemacht.
    Daher genieße ich immer die vielen Eindrücke, die sich mir so bieten (falls ich sie nicht übersehe, auch mich hat der Alltag oft genug fest im Griff), sei es der Sonnenaufgang, Nebel, der aus den Wäldern steigt, der Duft nach Frühling oder auch das Lachen eines Grünspechts. Danke, Gott!

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