Meine Adventszeit war dieses Jahr so komplett anders. Ich hatte dekoriert, ich hatte auch ein Gesteck mit vier Kerzen auf dem Wohnzimmertisch stehen. Und doch hat Weihnachten in meinem Kopf und Herzen nicht viel Platz gefunden.
Manchmal kickt das Leben Gott raus. Die Diagnose Brustkrebs, die OP, das Warten auf die Befunde … Es war dieses Jahr ein anderes Warten. Ein anderes Hoffen.
Seit einigen Tagen weiß ich: Die Befunde sind gut. Meine Lymphknoten sind sauber. Der Tumor konnte vollständig entfernt werden. Es werden doch fröhliche Weihnachten.
Ich bin dankbar. Froh. Ich gehe jetzt zuversichtlich in die Feiertage und ins neue Jahr. Und ich bin gedanklich bei all denen, denen das nicht vergönnt ist. Ich weiß, es sind viele. Nicht jeder erhält gute Befunde. Nicht für jeden gibt es eine Therapie. Nicht jeder kann feiern und Gott loben.
Konnten es Maria und Josef? Die Geburtsgeschichte hat ein Happy End, aber mittendrin war Maria und Josef sicher anders zumute. Auf der langen, holprigen Reise. Mitten in den Wehen. Vor verschlossenen Türen.
Manchmal bleibt uns nur, uns an „Immanuel“ festzuhalten. Jesus kommt als Immanuel – als „Gott mit uns“ – auf die Welt. Er kommt in unser Feiern und in unsere Trauer. Er hält es aus mit uns, bleibt da. Er lacht mit uns und er reicht uns Taschentücher. Immanuel.
Egal wie es dir grad geht: Gott ist mit dir. Gesegnete Weihnachten und ein gutes neues Jahr!
Foto: pixabay | Juanita Mulder
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