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Schalom

Ich bete um ein Ende der Gewalt in Israel. Ich bitte Gott um seinen Frieden, seinen Schalom für die Menschen dort. Und Schalom ist so viel mehr …

Betroffen

Eigentlich wollte mein Mann am vergangenen Sonntag mit Kollegen auf eine Studienreise nach Israel aufbrechen. Am Sabbat flogen die Raketen. Für ihn gerade noch rechtzeitig, denn er konnte in Sicherheit bleiben. Israel hatte diese Option nicht.

Die Menschen in Israel waren gerade dabei, den Schabbat zu feiern. Schabbat Schalom wünscht man sich dazu dort, den Frieden Gottes. Niemand konnte ahnen, dass genau das Gegenteil eintreffen würde.

Inzwischen sind einige Tage vergangen. Die Hoffnung auf ein schnelles Ende der Gewalt ist längst begraben. Stattdessen wächst der Schrecken und die Nachrichten von den Massakern und der Brutalität lassen nur erahnen, was gerade wirklich los ist in Israel.

Ich kann es mir eigentlich gar nicht vorstellen. Zu naiv ist mein Denken, zu behütet lebe ich hier in meiner Kleinstadt im Taunus, zu sehr denke ich: Wie geht so etwas überhaupt? Wie böse kann Böses sein? Wie brutal, wie kalt, wie herzlos. Es übersteigt meine Fantasie.

Schalom

Ein Wort taucht immer wieder auf in meinem Kopf: Schalom. Ich wünsche den Menschen in Israel Schalom. Ich wünsche dieser Welt Schalom. Ich sehne mich nach Schalom.

Schalom ist mehr, als das deutsche „Frieden“ ausdrückt. Schalom ist mehr als Ruhe im Land. Schalom ist Wohlergehen im Ganzen, Glück, Ruhe, Sicherheit, Schutz, ein erfülltes Leben. Psalm 85,11 spricht davon, dass „Gerechtigkeit und Friede sich küssen“. Schalom ist Segen.

Ich wünsche Israel Schalom. Ich bete dafür.

Zwei Schalom-Grußformeln berühren mich: „Friede sei mit dir!“ (als Begrüßung, Richter 19,20) und „Geh hin mit Frieden!“ (2. Mose 4,18).

Was wäre, wenn wir dies mehr sagten und meinten. Was wäre, wenn wir mehr um diesen Schalom ringen würden, statt anderen ihr Anderssein und ihre Existenz abzusprechen. Was wäre, wenn wir an Frieden bauten, statt an Raketen.

Schalom! Friede sei mit dir! Geh hin in Frieden!

Es ist Gottes Schalom

Die Bibel gibt uns nicht umsonst den Ausblick, dass Gott am Ende der ist, der Heil und Frieden bringen wird. Er wird das letzte Wort haben. Nicht wir. Denn den echten Schalom kriegen wir als Menschen nicht hin.

Im Buch Jesaja verspricht Gott: „Denn siehe, ich will einen neuen Himmel und eine neue Erde schaffen, dass man der vorigen nicht mehr gedenken wird … Ich will fröhlich sein über Jerusalem und mich freuen über mein Volk. Man soll in ihm nicht mehr hören die Stimme des Weinens noch die Stimme des Klagens. Es sollen keine Kinder mehr da sein, die nur einige Tage leben, oder Alte, die ihre Jahre nicht erfüllen … Man wird weder Bosheit noch Schaden tun auf meinem ganzen heiligen Berge“ (Jesaja 65,15–20.25).

Der Text füttert meine Sehnsucht. Er beschreibt eine so andere Welt als die unsere. Eine Welt des Schalom.

Noch ist es nicht soweit. Aber ich will mich daran festhalten, dass Gott sein Wort hält. Dass er immer noch Herr dieser Welt ist. Dass er immer noch alles in seiner Hand hat.

Ich wünsche Israel den Schalom Gottes. Ich wünsche ihn dir.


Mehr Information zum „Schalom“ findest du in diesem Artikel (bibelwissenschaft.de).

Foto: pixabay | Rodolfo Quevenco


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Stephanie Kelm

ist verheiratet und zu Hause im Taunus. Sie liebt es, schreibend und wandernd Gottes Welt zu entdecken und ist staunend und stolpernd unterwegs ins Vertrauen.


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