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Wunschlisten

Was wünsche ich mir von Gott? Was wünscht sich Gott von mir? Wunschlisten drücken auch Erwartungen aus, sind heikel. Was will Gott wirklich von mir?

Was wünsche ich mir von Gott?

Ich sehe mich noch in Schweden am See sitzen, mein Schreibbuch in der Hand. Ich bin unruhig, wälze Gedanken, komme irgendwie nicht an. Ich hoffe auf einen Morgen, der mir Ruhe in die Seele spült.

Mir kommt der Gedanke: Was wünsche ich mir von Gott? Schnell habe ich einiges aufgeschrieben, denn ich brauche gerade viel. Halt, Trost, Nähe, Segen, Führung, Liebe, Frieden, Stärkung, Klarheit. Auch Dinge wie Inspiration und gute Gedanken tauchen auf. Macht – dass er sich mächtig zeigt. Flügel – damit ich nicht so am Boden klebe.

Plötzlich stellt sich mir eine zweite Frage. Stellt Gott sie mir? Er fragt: „Was wünschst du dir mit mir?“

Mit Gott – die Antworten darauf fallen anders aus. Auch hier fällt mir Etliches ein. Ich wünsche mir mit Gott Leben, Verbundenheit, Vertrauen, gute Erfahrungen, Zusammensein, Erfolg, Freude, Nähe. Und ich merke, wenn dieses MIT Gott passt, brauche ich vielleicht gar nicht so viel VON Gott?

Was wünscht sich Gott von mir?

Die nächste Frage, dir mir kommt, überrascht mich. Die Antworten noch viel mehr. Ich frage mich: „Was wünscht sich Gott von mir?“ Früher hätte ich schnell Antworten gewusst. Richtig gewesen wären sie nicht. Ich habe mir lange das Leben schwer damit gemacht.

Was wünscht sich Gott von mir? – Die ersten drei Worte, die ich hier am See in Schweden aufschreibe, lauten: Nähe, Ehrlichkeit, Vertrauen. Mir wird durch das Aufschreiben noch einmal mehr deutlich: Gott sucht das MIT mir.

Lange habe ich gedacht, Gott will VON mir. Er will eine Missionarin, die sich bis zum Umfallen an andere verschenkt. Er will eine fröhliche Nichtgrüblerin, eine gemeinschaftsliebende Unterhalterin, eine brennende, leidenschaftliche, starke Stephanie. Nur, das war ich nie, bin ich nicht.

Nähe, Ehrlichkeit, Vertrauen. Was wäre, wenn es Gott nur darum ginge? Um das MIT mir.

Ich schreibe weiter und staune, welche Gedanken mir kommen. Ich denke: Wenn Gott sich DAS wünscht, warum mache ich es mir dann oft so schwer? Warum lege ich mir Lasten auf, die Gott mir gar nicht aufbürdet?

Gottes Wunschliste

Gott wünscht sich von mir …

… dass ich ihn sehe und ansehe.

… dass ich keine Angst vor ihm habe.

… dass ich meinen Gefühlen nicht mehr traue als ihm.

… dass ich seine Geschenke genieße.

… dass ich loslasse.

… dass ich mich über ihn freuen kann.

… dass ich bei ihm Halt suche.

… Mut und Verwegenheit.

… dass ich gut für mich sorge.

… dass ich mit ihm unterwegs bleibe.

… dass ich aufhöre, an mir zu zweifeln und mich selbst zu sabotieren.

… dass ich empfange von ihm.

… dass ich bin.

… dass ich tanze.

… dass ich schreibe.

… dass ich ihn lieben kann.

… dass ich mir helfen lasse.

… dass ich geduldiger und gelassener werde.

… dass ich lieben kann.

… dass ich mich frei fühle.

… dass ich lebe.

Was wäre, wenn DAS mein Job wäre und nichts anderes? Was wäre, wenn das und nur das meine Mission wäre?

Gottes Wünsche leben

Die Liste befreit mich von Ansprüchen, die ich mit mir herumschleppe. Sie befreit mich von der Annahme, dass ich mich für Gott verausgaben, meine Bedürfnisse hintenan stellen müsste.

Als Introvertierte ist mir vieles Herausforderung, was für andere Freude ist. Irgendwie habe ich immer gemeint, ich müsse anders sein. Gemeinschaftsliebender. Mehr aus mir rausgehen. Andere in Gespräche über Gott verwickeln.

Wie anders meine Liste dagegen ist.

Ich spüre, noch ist diese Liste nicht in meiner Realität gelandet. Noch ist es eine Wunschliste. Gottes Wunschliste. An mich.

Die alte Liste loszulassen, es bleibt eine Herausforderung. Die neue Liste immer mehr durchzubuchstabieren, ich bitte Gott darum.

Ich bin mir sicher: Sie ist noch lang nicht fertig.

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