Der blaue Himmel über mir stupst meine Gedanken an. Ein sicherer Himmel ist nicht selbstverständlich. An anderen Orten fliegen gerade Bomben …
Ich darf den blauen Himmel genießen
Ich liege im Gras auf einer Decke und sehe nach oben. Über mir ragen grüne Baumkronen in den Himmel, deren Blätter im Takt des Sommerwindes rascheln. Ein paar Wölkchen ziehen über das Himmelblau, mir ein Stück näher segeln Schwalben, weiter oben ein Raubvogel und ein Flugzeug.
Es ist eine friedliche Szene, ich bin entspannt. Dann plötzlich kommt mir der Gedanke: Ich darf hier unter einem sicheren Himmel liegen – wie vielen ist das nicht vergönnt!
An anderen Orten der Erde und gar nicht so weit weg fallen Bomben, kreisen Drohnen und gepflegte Parks gibt es dort längst nicht mehr. Wie selbstverständlich ist es für mich, mich unter meinen Himmel zu legen. Ohne jede Spur von Furcht.
Was für ein Vorrecht! Und wie schlimm muss es sein, wenn der Himmel über einem nicht mehr sicher ist. War ein friedlicher blauer Himmel vielleicht auch für meine Großeltern etwas Besonderes? Sie, die im Krieg vieles erleben und erleiden mussten. Ich habe sie nie gefragt …
Gottes Himmel ist sicher
Noch ein anderer Gedanke kommt mir: Wie schön ist es, wenn ich diesem Gott der Himmel vertrauen kann! Wenn ich mich nicht vor ihm fürchten, nicht vor ihm wegrennen, mich nicht vor ihm in Bunkern verkriechen muss.
Es gibt immer wieder Phasen, in denen ich zum Verkriechen neige – dabei könnte ich mich einfach unter Gottes blauen Himmel legen. Er führt keinen Krieg gegen mich, ist kein strenger Oberfeldwebel, auch wenn mir das manchmal jemand einflüstert.
Das Gegenteil ist der Fall: Gott hat seinen blauen Himmel extra für mich aufgespannt. Und Jesus hat sogar den Himmel verlassen, um auf die gar nicht so himmlische Erde zu kommen. So ist Gott!
Ein neuer Himmel
Blauer Himmel. Gerade wird er zum Zeichen des Segens für mich. Es ist greifbarer Segen, denn ich lebe in einem Land, in dem der freie blaue Himmel keine Gefahr, sondern Einladung meines Schöpfers ist.
Einladung.
Ich bleibe nachdenklich zurück. Ich würde jedem Menschen diesen friedlichen blauen Himmel gönnen. Jetzt gerade leide ich mit denen, für die der Himmel die Hölle ist. Was haben wir Menschen nur aus dem Himmel gemacht.
Eines Tages wird es einen neuen Himmel und eine neue Erde geben. Darin wird Gerechtigkeit wohnen. Gott, der Herr des Himmels, verspricht es. Ich glaube ihm. Ich warte auf ihn. Und dann wird der Himmel auch für jeden Segen sein.
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ist verheiratet und zu Hause im Taunus. Sie liebt es, schreibend und wandernd Gottes Welt zu entdecken und ist staunend und stolpernd unterwegs ins Vertrauen.
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